Elsinor Verlag

Klaus Weise: Sommerleithe

Wortbegehung einer Kindheit diesseits und jenseits der Zonengrenze

 

Im Grenzbereich zwischen Autobiographie und Schelmenroman erzählt dieser Text aus der Perspektive eines Kindes und Jugendlichen von den kleinen und großen Wirrungen einer Kindheit in den 50er und 60er Jahren – vom Alltag in der DDR ebenso wie von der Atmosphäre im Wirtschaftswunder-Westen.

 

Das Bild zeigt das Cover von Sommerleithe von Klaus Weise mit einer Szene im Schlachthaus.
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Klaus Weise

Sommerleithe

Wortbegehung einer Kindheit diesseits und jenseits der Zonengrenze

Roman

312 Seiten

Deutschland: 24 Euro / Österreich: 24,70 Euro / Schweiz: 32,90 Fr.

ISBN 978-3-939483-57-1

 

 

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Inhalt:

 

Zwei kräftige Metzgerhände packen den sechsjährigen Jungen und hängen ihn, als sei es ein Spaß, an einen schwarzen Räucherspieß in den Fleischhimmel von Wurst und Schinken. Da hängt er nun. König über drei Königreiche: das Elternhaus, die elterliche Metzgerei und ein Reich, das größer ist als die ganze Welt, die er neugierig erkundet: die Welt seiner Phantasie. Je länger er hängt, desto stärker wächst die Angst vor dem Absturz. Wird er bestraft? Aber wofür? Und warum lauern da unter seinen Füßen in einem siedend heißen Brühkessel abgeschnittene Schweinsköpfe, die grunzend und quiekend darauf warten, ihn zu fressen? Allein und verlassen baumelt der Junge im wurst- und schinkenschattenzittrigen Himmelreich der Fleischerei – voller Ängste und voller Sehnsuchtsphantasien. Doch so schrecklich seine Ängste auch sein mögen, die Wirklichkeit ist schrecklicher. Der Junge wird gerettet, doch an seiner statt stürzt sein kleiner Bruder aus dem Fleischhimmel, schlägt mit dem Kopf gegen den Rand der Blutkanne. Der Bruder ist tot. Und wird begraben. Aber ist er wirklich tot? Umrankt wird diese Geschichte von einer assoziativen, mit fast halluzinogenen Überlagerungen und mit harten Schnitten und Zeitsprüngen arbeitenden Wortbegehung. Die Familie flieht aus der DDR und macht sich mit großer Hoffnung im Herzen und noch größeren Fragezeichen auf den Schultern auf den Weg in den Westen, kämpft sich durch das Ungeheuer der U-Bahn, im Flieger durch einen Gewitterhimmel, durch das Aufnahmelager, durch fremde Dialekte und abweisende Städte hinein in den Wohlstand und die Verlogenheit der 60er Jahre mit lazy sunday afternoons und aufregenden Vormittagen. Im Grenzbereich zwischen Autobiographie und Schelmenroman erzählt dieser Text aus der Perspektive eines Metzgersohns von den kleinen und großen Wirrungen einer Kindheit und Pubertät in den 50er und 60er Jahren – auf beiden Seiten der innerdeutschen Grenze.

 

Das Bild zeigt den Autor Klaus Weise.

Der Autor:

 

Klaus Weise, Regisseur, geboren 1951 in Gera als Sohn eines Metzgermeisters. 1958 flieht die Familie in den Westen. Klaus Weise war u. a. Leitender Regisseur am Düsseldorfer Schauspielhaus, Schauspieldirektor in Darmstadt, Intendant am Theater Oberhausen und Generalintendant am Theater Bonn.

 

Leseprobe:

 

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