Bücher selbst verlegen

Um ein Buch zu veröffentlichen braucht es nach Meinung vieler längst keinen Verlag mehr. Als eBook nicht und mit Druckereien für kleinste Auflagen auch nicht. "Self-Publishing" nennt man das.

Ein Schelm, welcher Verleger bei folgendem Bericht ein wenig gehässig schmunzeln muss... (Gefunden im Blog der Kollegen vom Bücher-Magazin, http://www.buecher-magazin.de/blog/selbstversuch-mein-provence-roman-als-e-book-10)

 

Selbstversuch: Mein Provence-Roman als E-Book 10

>Ich habe in meinem Bücherregal Platz geschaffen. Da, wo seit Jahren Bücher standen, die ich ohnehin nie lesen würde, steht jetzt mein selbstverlegtes Buch „Der Sound der Provence.“ Es sind sehr viele Bücher. Na gut, sie sehen nicht so aus wie andere Taschenbücher, aber es sind Bücher. Die Erstauflage mit dem Beschnittrand, den schneeweißen Seiten und der sehr kleinen Schrift, mutet wie eine Dokotorarbeit an. Zweimal habe ich bei Epubli jetzt nachgebessert. Die Schrift größer gemacht, den Beschnittrand entfernt und wieder eine weitere Auflage drucken lassen. Das ich bis heute noch immer kein einziges Buch in der Hand halte, bei dem ich mit der Erscheinungsweise zufrieden bin, liegt an mir, sagt Epubli. Auf ihren Seiten ist der Satz „Ihr Buch erscheint genauso, wie sie es hochgeladen haben,“ der wohl wichtigste in all den Anleitungen und AGB´s. An der 14 Cent Hotline (und da sitzen auch nette Leute) hat man mir versichert nur zwei Bücher mit dem hässlichen Beschnittrand rausgeschickt zu haben. Dann habe man das Cover auf eigene Kosten korrigiert und noch einmal gedruckt. Man ist eben nett bei Epubli. Ich plädiere noch einmal für den Button „Mein Buch soll so aussehen, wie andere Bücher auch.“ Ich habe mein Buch jetzt neu designed und mir eines schicken lassen. Es sieht schon besser aus. Ich habe jetzt noch einmal nachgebessert, noch einmal einen Auftrag erteilt, noch einmal drucken lassen und natürlich noch einmal bezahlt. Sicher gibt es bei Epubli diesmal Weihnachtsgeld für die Mitarbeiter.
Die alte Auflage habe ich mir jetzt privat schicken lassen. Was ich damit mache, weiß ich noch nicht, vielleicht biete ich sie bei Lesungen dem Publikum zum Sonderpreis an. Vielleicht bekomme ich auch noch ein Hunderterpack Lupen zum Einkaufspreis. Mit dem Gewinn würde ich dann mit plus Minus Null rausgehen.
Aber all die Mühe hat sich gelohnt. Die Neuauflage, die sich gerade im Druck befindet, wird schick. Wer jetzt bestellt, bekommt ein Taschenbuch, das aussieht wie andere Bücher auch. Das Cover in matt, schöne cremefarbene Seiten, die Buchstaben auch ohne Lupe gut zu erkennen. Jetzt beginnt die Marketingarbeit. In Buchverlagen arbeiten in dem Bereich mehr Menschen als im Lektorat. Als Self-Publisher mache ich das natürlich auch selbst. Kein Problem.< (as)

 

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