Karl von Frisch und Jürgen Tautz erzählen von den Bienen

 

In dem gestrigen Bienen- und Honig-Set fehlten diese zwei Hörbuchproduktionen von supposé, beide erstklassig in Konzeption und Gestaltung.

 

Jürgen Tautz, Der Bien - Superorganismus Honigbiene

 

"Vom wohlschmeckenden Honig über das Schwesternmilch- "Designfood" Gelee Royale, den geometrisch exakten und statisch exzellenten Wabenbau, ihre Orientierungskünste durch Sinnesleistungen wie optischer Kilometerzähler und Sonnenkompass, die Wärmetechnik und -isolierung ihrer Nester bis hin zur sozialen Organisation ihrer Arbeitsteilung, ihrem Fortpflanzungsverhalten und ihrer Kommunikation durch Schwänzeltanz, Düfte und akustische Signale und natürlich ihrer unersetzlichen Bestäubungsleistung ­die Biene ist eines der faszinierendsten und zugleich ökonomisch wertvollsten Haustiere des Menschen, das schon Aristoteles zu Forschungen und soziologischen Überlegungen anregte. Welche Erkenntnisse über den "Bien" seither hinzugekommen sind und über welche ganz und gar erstaunlichen Fähigkeiten der "Superorganismus Honigbiene" verfügt, erzählt der passionierte Bienenforscher Jürgen Tautz anschaulich und mit ansteckender Begeisterung. Dabei widmet er sich auch den bahnbrechenden Arbeiten des von ihm hoch geschätzten Nobelpreisträgers Karl von Frisch, dessen Hypothesen und Experimente nicht zuletzt von Tautz’ eigener BEEgroup an der Universität Würzburg mit neuesten technologischen Instrumenten erfolgreich fortgeführt und erweitert werden konnten. Ergänzt wird die CD durch ein 20-seitiges Fotobooklet, das einen einzigartigen Blick in die wunderbare Welt der Honigbienen eröffnet." (Text: supposé)

CD1

1 Anfänge der Bienenforschung

2 Entstehung der BEEgroup

3 Das Kommunikationssystem der Bienen

4 Durch die Augen der Bienen

5 Der Hangversuch ­neu betrachtet

6 Lügende Bienen: der optische Kilometerzähler

7 Die wirtschaftliche Bedeutung der Honigbiene

8 Ökologische Bedeutung der Bienen

9 Gesundheitsforschung

10 Telefonnetzflicker und Bienen-Stress

11 Wärmeisolierung

12 Honig

 

CD2

1 Eine kleine Phänomenologie der Honigbiene

2 Wir Säugetiere und die Honigbiene

3 Das Bienenvolk und seine Königin

4 Aufgabenteilung im Bienenstaat

5 Heizerbienen

6 Das Brutnest

7 Nestarchitektur: Feng-Shui im Bienenstock

8 Bienenballett

9 Unsicherheiten im Bienentanz

10 Die Welt der Düfte

11 Die akustische Welt der Bienen

12 Alarmdialog der indischen Zwerghonigbiene

13 Mikroverhaltensforschung: Hightech im Bienenstaat

14 Die stille Reserve: Stand-by-Bienen

 

  • Jürgen Tautz, Der Bien - Superorganismus Honigbiene. Konzeption und Regie: Klaus Sander. Erzähler: Jürgen Tautz. Aufnahme und Schnitt: Anja Theismann. Mastering: Michael Schlappa. Fotos: Helga R. Heilmann. Produktion: supposé 2007. 2-CD-Set, 144 Minuten. Fotobooklet, 20 Seiten. supposé, Berlin 2007. 24,80 Euro

 

Karl von Frisch, Die Tanzsprache der Bienen

 

"Im Bienenstaat ist die Orientierung nach Düften und nach der Sonne in wunderbarer Weise in den Dienst der sozialen Verständigung gestellt. Hat eine Kundschafterin in einiger Entfernung vom Stock eine Blumensorte gefunden, die reichlich Nahrung bietet, so alarmiert sie nach der Heimkehr ihre Stockgenossen durch eigenartige Tänze auf den Waben. Dabei schwänzelt sie lebhaft mit dem Hinterleib. Dieser Schwänzeltanz der Bienen ist fabelhaft interessant, er gehört zu den wunderbarsten Vorgängen im Reich der Insekten - und das will viel sagen... Durch den Schwänzeltanz erfahren die Stockgenossen vier wichtige Dinge: 1. daß draußen Blumen blühen, die viel Futter bieten, so daß es sich lohnt,sich auf den Weg zu machen; 2. um welche Blumensorte es sich handelt; 3. in welcher Entfernung vom Stock, und 4. in welcher Himmelsrichtung sie zu finden ist. Die Stockgenossen, die in der Nähe der Tänzerin sitzen, benehmen sich so, wie es einer so wichtigen Mitteilung entspricht. Sie bekunden das lebhafteste Interesse und trippeln hinter der Tänzerin her, um alle Einzelheiten der Nachricht in Empfang zu nehmen."

 

Für die Entdeckung der Bienensprache wurde der österreichische Zoologe Karl Ritter von Frisch (1886 -1982) mit dem Nobelpreis geehrt. Anschaulich und in allgemein verständlicher Form berichtet er von den Freuden und Mühen seiner Forschung: erzählte Wissenschaftsgeschichte - gelebte Biologie.

 

CD1

1 Geheimnisse der Tiersprache 39:17

2 Von den Mahlzeiten der Tiere 14:07

 

CD2

1 Die Orientierung der Insekten 16:04

2 Der Schwänzeltanz der Bienen 15:14

3 Stationen meines Lebensweges 13:36

 

Von den zahlreichen "Stimmen der Kritik", die die Verlagswebsite zitiert - dort auch eine Hörprobe -, greife ich heraus:

 

"Hörbuch der Woche! In höchst anschaulicher Weise nimmt von Frisch uns mit in Schwarmtraube und Wabe, erklärt, weshalb die Bienen 'blütenstet' sind und zum immer selben Blütenkelch zurückkehren, um den Blütenstaub auch übertragen zu können. Und wohin es sich zu fliegen lohnt, das sagen die Bienen einander kess im Tanze... Übrigens befasst sich Karl von Frisch auf dieser wundervollen Doppel-CD nicht nur mit Bienen, nein: auch mit Wasserflöhen, Walen und Zwergwelsen, Wüstenameisen, Schimpansen und Mistkäfern. Falls Ihnen der robuste Magen der Truthühner noch ein Rätsel ist oder sie sich bis heute fragen, warum Motten an nichts lieber nagen als an den Klamotten Ihres Kleiderschranks - hier bekommen Sie die Antwort."

(Knut Cordsen, Bayern 2 Radio, Hörbuch-Magazin / B 5 Kultur)

 

  • Karl von Frisch, Die Tanzsprache der Bienen. Originaltonaufnahmen 1953-1962. Herausgegeben von Klaus Sander. 2-CD-Set, 100 Minuten. Booklet, 8 Seiten. supposé, Berlin 2005. 24,80 Euro

 

(mr)

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