Deutscher Buchpreis für Ursula Krechel

Herzlichen Glückwunsch an Ursula Krechel, an ihren Verlag Jung und Jung (und die anderen Verlagen, die sie verlegt haben - Suhrkamp, Residenz, Die Quetsche, Verlag der Autoren, Edition Flemming, zu Klampen!, Luchterhand -), nicht zuletzt auch an ihren Lektor Paul Jandl, zur Verleihung des Deutschen Buchpreises!

 

Landgericht heißt das prämierte Buch.

 

Zum Inhalt:

"Was muss einer fürchten, was darf einer hoffen, der 1947 aus dem Exil nach Deutschland zurückkehrt?

Nach ihrem gefeierten, 2008 erschienenen Buch Shanghai fern von wo geht Ursula Krechel mit ihrem neuen großen Roman Landgericht noch einmal auf Spurensuche.

Die deutsche Nachkriegszeit, die zwischen Depression und Aufbruch schwankt, ist der Hintergrund der fast parabelhaft tragischen Geschichte von einem, der nicht mehr ankommt. Richard Kornitzer ist Richter von Beruf und ein Charakter von Kohlhaas’schen Dimensionen. Die Nazizeit mit ihren absurden und tödlichen Regeln zieht sich als Riss durch sein Leben. Danach ist nichts mehr wie vorher, die kleine Familie zwischen dem Bodensee, Mainz und England versprengt, und die Heimat beinahe fremder als das in magisches Licht getauchte Exil in Havanna.

Ursula Krechels Roman lässt Dokumentarisches und Fiktives ineinander übergehen, beim Finden und Erfinden gewinnt eine Zeit atmosphärische Konturen, in der die Vergangenheit schwer auf den Zukunftshoffnungen lastet.

Mit sprachlicher Behutsamkeit und einer insistierenden Zuneigung lässt Landgericht den Figuren späte Gerechtigkeit widerfahren. Landgericht, der Roman mit dem doppeldeutigen Titel, handelt von einer deutschen Familie, und er erzählt zugleich mit großer Wucht von den Gründungsjahren einer Republik." (Verlagstext)

 

Da der Deutsche Buchpreis die Eigenheit hat, den Blick auf andere Bücher als das ausgezeichnete zu behindern - dies ist schon in seiner verfehlten Konzeption angelegt, ausdrücklich auf das Roman-Genre beschränkt zu sein -, folgt eine bebilderte, halbwegs chronologische Auswahl-Bibliographie zu den übrigen Werken Ursula Krechels (deren Arbeitsschwerpunkt ironischerweise auf der Lyrik liegt).
Die Auswahl orientiert sich an der Lieferbarkeit der Bücher.

 

Eine vollständige Bibliographie bietet der Literaturport, dort auch Informationen zur Vita.

 

  • Der Übergriff. Erzählung. 160 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag. Jung und Jung, Salzburg 2001. 18,80 Euro
  • In Zukunft schreiben. Handbuch für alle, die schreiben wollen. 216 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag. Jung und Jung, Salzburg 2003 (3. Auflage 2010). 19,80 Euro
  • Shanghai fern von wo. Roman. 504 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag. Jung und Jung, Salzburg 2008 (3. Auflage 2009). 29,90 Euro

 

  • (mit Karin Reschke und Gisela von Wysocki), Tribunal im Askanischen Hof. Drei Theaterstücke nach einem fiktiven Text von Jorge Semprún und einem Brief Franz Kafkas. Mit Sätzen von Franz Kafka und Jorge Semprún. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Herbert Wiesner. 108 Seiten, Paperback. Literaturhaus Berlin, Berlin 1989. 10,00 Euro (= Texte aus dem Literaturhaus Berlin 4) (Navigationshinweis: -> auf "Prosa" klicken -> weiter zu "Publikationen" -> weiter zu "Texte aus dem Literaturhaus". Stöbern lohnt sich!)
  • Ungezürnt. Gedichte, Lichter, Lesezeichen. 204 Seiten, Broschur. Suhrkamp Verlag, Berlin [Frankfurt am Main] 1997. 4,45 Euro
  • poet nr. 7. Literaturmagazin. Herausgegeben von Andreas Heidtmann. 232 Seiten, Englische Broschur. Poetenladen Verlag, Leipzig 2009. 8,80 Euro [Beiträge von Ursula Krechel, Katrin Schmidt, Robert Schindel, Nora Bossong, Christoph W. Aigner, Johanna Schwedes, Hans Thill, Svealena Kutschke und Stefan Heuer.] - vergriffen
  • Von eins bis zehn & weiter. Neue deutsche Literatur. Herausgegeben von Hubert Winkels und der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf. 264 Seiten, Halbleinen, Fadenheftung, Leseband. Lilienfeld Verlag, Düsseldorf 2011. 19,90 Euro [Texte von Jürgen Becker, Katharina Hacker, Thomas Kling, Ursula Krechel, Thomas Meinecke, Ulrich Peltzer, Christoph Peters, Patrick Roth, Norbert Scheuer und Gisela von Wysocki. Würdigungen von Verena Auffermann, Joseph A. Kruse, Ursula März, Holger Noltze, Michael Serrer, Hubert Spiegel und Hubert Winkels.] (= Schriftenreihe der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf 1)

 

Abschließend der Hinweis auf ein umfangreiches Krechel-Dossier, mit Presseartikeln, Videos, Interviews etc., das Lillemors Frauenbuchladen in München zusammengestellt hat (s. Lillemors Frauenliteratur) - und hier natürlich noch die bibliographischen Angaben zum ausgezeichneten Buch Landgericht:

 

  • Landgericht. Roman. 496 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag. Jung und Jung, Salzburg 2012. 29,90 Euro

 

Wie immer viel Spaß beim Lesen und Entdeckungenmachen!

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