Auf welche Archive, welche Traditionen beziehen sich Dichter:innen heute? Wer sind die Vorgänger:innen, die Geister und Verbündeten, mit denen sie in ihren Gedichten sprechen? Wo lesen Dichter:innen den Kanon gegen den Strich, und wo bestehen sie auf minoritären Traditionen, die sonst vielleicht übersehen werden?
Lea Schneider (Hrsg.)
54 Seiten
EUR (DE) 10,00
ISBN 978-3-949850-61-5
Erschienen im März 2025
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Inhalt:
Auf welche Archive, welche Traditionen beziehen sich Dichter:innen heute? Wer sind die Vorgänger:innen, die Geister und Verbündeten, mit denen sie in ihren Gedichten sprechen? Wo lesen Dichter:innen den Kanon gegen den Strich, und wo bestehen sie auf minoritären Traditionen, die sonst vielleicht übersehen werden?
In acht Gedichtgesprächen erinnern Max Czollek, Mátyás Dunajcsik, Ozan Zakariya Keskinkılıç, Odile Kennel, Björn Kuhligk, Jâyrome Robinet, Katharina Schultens und Nora Zapf an vergessene und zu wenig gesehene literarische Werke, legen geheime Kompliz:innenschaften ihres Schreibens offen und stellen in kurzen Essays und Antwortgedichten jeweils ein Gedicht eines Wahlverwandten vor, das für ihr Schreiben wichtig ist. Anhand dieser Texte entsteht ein kleines, radikal persönliches, alternatives Archiv.
Mit Texten von Sor Juana Inés de la Cruz, Max Czollek, Mátyás Dunajcsik, Andrea Gibson, Ozan Zakariya Keskinkılıç, Odile Kennel, Theodor Kramer, Björn Kuhligk, Adília Lopes, Aras Ören, Jâyrome Robinet, Lea Schneider, Katharina Schultens, Hannelies Taschau, François Villon, Nora Zapf und Marina Zwetajewa.
Die Beiträger:innen:
MAX CZOLLEK, *1987, ist Autor und lebt in Berlin. Kurator der
Coalition for a Pluralistic Public Discourse (CPPD) für eine plurale
Erinnerungskultur. Host einer Gesprächsreihe am Haus der Kulturen
der Welt, Berlin. Die Gedichtbände erscheinen im Verlagshaus
Berlin, die Essays bei Carl Hanser München.
MÁTYÁS DUNAJCSIK, *1983 in Budapest (Ungarn), Polyglot. Punk.
Poet, lebt seit 2023 in Berlin (Deutschland). Autor von vier Büchern
und einem Dutzend Übersetzungen ins Ungarische. Zu seinen neuesten
Büchern, die schon auf Deutsch verfasst sind, gehören der
Gedichtband Verlorene Gedichte (Parasitenpresse, Köln, 2023) und
der Essayband PUNK in der Reihe Edition Poeticon (Verlagshaus
Berlin, 2024).
ODILE KENNEL schreibt auf Deutsch und auf Französisch und lädt
gerne weitere Sprachen in ihre Texte ein. 2022 wurde sie mit dem
Paul-Scheerbart-Preis für ihre Lyrikübersetzungen ausgezeichnet.
Ihr letzter Gedichtband irgendetwas dazwischen (Verlagshaus Berlin,
2023) erhielt 2024 den Dörlemann-Preis der Hotlist der Unabhängigen
Verlage.
OZAN ZAKARIYA KESKINKILIÇ, *1989, ist Politikwissenschaftler, freier
Autor und Lyriker. 2022 debütierte er mit Prinzenbad im Elif Verlag.
Seine Gedichte wurden u.a. ins Englische, Italienische, Tschechische
und Kasachische übersetzt und im Rahmen multimedialer Kunstausstellungen
im Grassi Museum Leipzig, in der Literaturpassage
Wien und zuletzt in der ACUD Galerie in Berlin präsentiert. 2023
war er für den Clemens-Brentano-Preis und den Dresdner Lyrikpreis
nominiert. Er lebt in Berlin.
BJÖRN KUHLIGK, *1975 in West-Berlin, lebt in Berlin. Zuletzt erschienen
An einem Morgen im März (Langgedicht, Hanser Berlin, 2022),
Berlin-Beschimpfung (Favoritenpresse, 2024), und der Essay Grenze
(Verlagshaus Berlin, 2024).
JAYRÔME ROBINET, *1977 in Frankreich, ist Schriftsteller, Übersetzer
und Spoken-Word-Künstler. Zuletzt erschien sein Roman Sonne in
Scherben (Hanser Berlin, 2024). Er leitet derzeit die Geschäftsstelle
des PEN Berlin.
LEA SCHNEIDER, Autorin, Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin,
beschäftigt sich im Forschungsprojekt Afterwords an der FU Berlin
mit Geistern, Trauer, Heimsuchung und Nachträglichkeit in der
Gegenwartslyrik. Zuletzt erschienen Radikale Verletzbarkeit (transcript,
2024), der Essay Scham (Verlagshaus Berlin, 2021), und der
Gedichtband made in china (Verlagshaus Berlin, 2020).
KATHARINA SCHULTENS, Lyrikerin, leitet nach vielen Jahren im Wissenschaftsmanagement
seit 2022 das Berliner Haus für Poesie. Von ihr
erschienen Lyrikbände und Essays, darunter So oder so: An der Naht
entlang. Zu Marina Zwetajewa (Wunderhorn, 2016).
NORA ZAPF, *1985 in Paderborn, ist Lyrikerin, Übersetzerin und
Literaturwissenschaftlerin. Derzeit Habilitation zu lateinamerikanischer
Unterweltsprosa. Mitorganisatorin der Münchner Lesereihe
meine drei lyrischen ichs für neue Lyrik und Kunst. Zuletzt erschienen
No notizen (hochroth München, 2023) und ihre Übersetzung
von Sor Juana Inés de la Cruz’ Langgedicht Primero sueño/Erster
Traum (Turia + Kant, 2023).