Lässt sich eine Affäre geometrisch darstellen? Eine Familie zeichnen? Können Baumringe von verschwundenen Müttern und Paralleluniversen erzählen? »Leere Menge« ist eine Geschichte des (Ver)Liebens und des Entliebens und ein Versuch, mit der Erfahrung von Verlust umzugehen – in Worten und in Zeichnungen.
Verónica Gerber Bicecci; Birgit Weilguny (Übersetzerin)
Roman
224 Seiten
24,00€ (D) / 24,70€ (A)
ISBN: 978-3-87512-671-6
Erschienen am 12. Oktober 2022
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Inhalt:
Nach ihrer Trennung von Tordo kehrt Verónica in die Wohnung ihrer Mutter zurück. Dort erkundet sie die Leere, Einsamkeit und Ungewissheit, die ihre Mutter hinterließ, nachdem diese vor Jahren
verschwunden ist. Zwischen verstaubten Möbeln und Pflanzenskeletten sucht sie nach Gründen – für die gescheiterte Beziehung zu Tordo und für die Abwesenheit ihrer Mutter – und versucht, die
Umstände ihres Lebens zu verstehen und dessen Rätsel zu entschlüsseln. Dass sie sich während dieser Suche erneut verliebt – sehnsüchtig und zwischen hoffnungsvoll und hoffnungslos schwankend –
dient als rettender Anker in einem Alltag, in dem die Verluste drohen, den Alltag zu bestimmen.
Während der argentinischen Militärdiktatur (1976–1983) wurden Tausende Menschen verhaftet oder entführt und anschließend gefoltert und ermordet – die sogenannten »desaparecidos«, die
»Verschwundenen« – und viele flohen ins Exil, unter anderem nach Mexiko. So auch die Mutter der Protagonistin. Verónica Gerber Bicecci geht auf poetische Weise den Spuren nach und erkundet,
welche Auswirkungen dieses Exil, besonders auf die Kinder argentinischer Exilant:innen, bis heute hat. Dabei greift sie auch zum Zeichenstift und verdeutlicht Zusammenhänge und Beziehungen zu den
Personen aus dem Umfeld ihrer Hauptfigur in Form von Graphiken und Diagrammen, die nicht zuletzt Überschneidungen und Leerstellen beschreiben.
Für »Conjunto vacío« erhielt Verónica Gerber Bicecci den 3. Literaturpreis Aura Estrada sowie den Premio Cálamo Otra Mirada.
Die Autorin:
Verónica Gerber Bicecci, 1981 in Mexiko geboren, ist eine bildende Künstlerin, die schreibt. Perspektiven am Übergang von Wort und Bild greift sie in ihren Arbeiten für Museen und Galerien als auch in ihren Büchern auf. »Leere Menge« ist das erste Werk von ihr, das auf Deutsch erscheint. veronicagerberbicecci.net
Die Übersetzerin:
Birgit Weilguny (*1980) übersetzt aus dem Spanischen und Katalanischen für Film, Bühne, Lyrikfestivals, Lesungen und Zeitschriften sowie Sachbücher und Romane und dolmetscht bei Kulturveranstaltungen. Sie unterrichtete außerdem Übersetzen an der Universität Wien. literaturuebersetzen.wien