Wien, 1954. Heinrich hat sich als "Watschenmann" seine eigene Weltsicht zurecht gelegt. Er provoziert Passanten und lässt sich schlagen, um den "Kriegswurm" freizulegen, der sich immer noch tief in den Menschen verbirgt. Karin Peschka legt hier ein beeindruckend sprachgewaltiges Debüt vor.
Karin Peschka
Watschenmann
Roman
260 S., gebunden mit Schutzumschlag
19,00 Euro / 23, 00 CHF
ISBN 978-3-7013-1220-7
Inhalt:
Wien, 1954. Die harten Nachkriegsjahre sind vorbei, Wiederaufbau und wirtschaftlicher Aufschwung prägen die Zeit. Doch nicht jeder findet Halt in einer Gesellschaft, die versucht, Krieg und Gewalt in die Vergangenheit abzuschieben. Lydia, Dragan und Heinrich gehören zu den Entwurzelten, die in einem Schuppen hausen und – jeder für sich – ein anderes Bild der Nachkriegsgesellschaft skizzieren. Der Serbe Dragan kämpft um eine Art Normalität, die er nicht findet. Lydia verliert sich in der Hoffnung, ihr Verlobter würde eines Tages aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehren. Heinrich, der „Watschenmann“, hat sich eine eigene Gedankenwelt zurecht gelegt. Er zieht durch die Straßen und provoziert Passanten, ihn zu schlagen. Physische und verbale Hiebe steckt er ein, um den „Kriegswurm“ freizulegen, der sich immer noch tief in den Menschen verbirgt. Heinrich entzieht sich Schmerz und Demütigung, indem er an ein Reptil oder einen Raben denkt, „an einen, der sich gegen den Wind stemmt.“ Mit ungeheurer Sprachwucht erzählt Peschkas Debütroman von der ambivalenten Beziehung dreier Menschen, die sich Stabilität und Halt geben, die sich schlagen und beleidigen, die an der Hoffnung festhalten.
Die Autorin:
Karin Peschka wurde 1967 in Eferding, OÖ, geboren. Sie besuchte die Sozialakademie Linz und lebt seit 2000 in Wien, wo sie u.a. mit alkoholkranken Menschen und arbeitslosen Jugendlichen arbeitete, aber auch im Bereich Onlineredaktion und Projektorganisation tätig war. Karin Peschka publiziere in diversen Anthologien und schrieb Kolumnen für oe1.orf.at. Sie erhielt 2013 den Wartholz Literaturpreis für ihren Debütroman "Watschenmann", der damals im Entstehen begriffen war.
Leseprobe:
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