Berenbergs Herbstprogramm (2)

Angekündigt auch ein neues Buch von Maike Albath, die bei Berenberg vor drei Jahren Der Geist von Turin veröffentlicht hat, eine biographisch unterfütterte Geschichte des Einaudi Verlags und seines Umkreises.

 

Maike Albath, Rom, Träume

 

"Die vielleicht schönsten Seiten der italienischen Nach­kriegs­geschichte wurden in Rom zur Zeit der Dolce Vita, der fünfziger und sechziger Jahre geschrieben. Fellini und andere [Roberto Rossellini, Vittorio de Sica, Luchino Visconti, William Wyler... Anm. d. Red.] drehten in Cinecittà, auf der Via Veneto drängelten sich Hollywood-Stars. Das Antlitz der Zeit aber wurde geprägt von den Freunden um Elsa Morante, Alberto Moravia, Carlo Emilio Gadda, Ennio ­Flaiano und Pier Paolo Pasolini. Sie mischten sich mit polari­sierender Stimme in das politische und kulturelle Geschehen. Mit ihren Büchern und heiß umstrittenen Filmen schrieben sie ein bis heute unvergängliches Kapitel italienischer Kulturgeschichte. Maike Albath macht in ihrem Buch, in dem viele Zeitzeugen zu Wort kommen, die unvergleichlich kreative Atmosphäre jener römischen Jahre noch einmal fühlbar."

(Text: Berenberg Verlag)

 

  • Maike Albath, Rom, Träume. Moravia, Pasolini, Gadda und die Zeit der Dolce Vita. 304 Seiten mit Abbildungen, Halbleinen, Fadenheftung. Berenberg Verlag, Berlin 2013. 25,00 Euro – erscheint am 3.9.2013

 

Joachim Kalka, Gaslicht

 

Joachim Kalka, als Autor, Kritiker, Übersetzer, Herausgeber und Anreger ein seltener Kopf in der Literatur(vermittlung) und in den Geisteswissenschaften in Deutschland, publiziert "Sammelbilder aus dem 19. Jahrhundert".

 

"Wenn vom letzten Jahrhundert die Rede ist, dann meistens vom 19.

Es ist jene Zeitspanne, die uns noch so nah ist, dass sie einer liebgewordenen oder verhassten Person ähnelt. Immerhin wurde fast alles – Segensreiches und Fürchterliches – mit dem wir uns in der westlichen Welt herumschlagen ­müssen, damals in Szene gesetzt.

 

Eine Auswahl bietet Joachim Kalka mit seinem Wissen und seiner Gabe, Fernes nahe zu rücken, bis es sich fast greifen läßt: Goethe und ­Schiller, Napoleon und das U-Boot, technische ­Raserei, Spießbürger, Spitzel, Terrorist und bukolischer Anti­semit – sie alle, vertraute, etwas unheimliche Verwandte, ­grüßen hinüber in unser 21."

(Text: Berenberg Verlag)

 

Die Behauptung (des Autors? des Verlags?), "[w]enn vom letzten Jahrhundert die Rede ist, dann meistens vom 19.", scheint mir in dieser Verkürzung zwar reichlich kess, aber davon abgesehen ist immer interessant, was Kalka zu erzählen hat.

  • Joachim Kalka, Gaslicht. Sammelbilder aus dem 19. Jahrhundert. 168 Seiten, Halbleinen, Fadenheftung. Berenberg Verlag, Berlin 2013. 20,00 Euro – erscheint am 3.9.2013

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