Alle kleinen und größeren Verlage wissen, dass es nicht immer leicht ist mit dem Geldverdienen. Der Wiesbadener Verlag luxbooks versucht sich daher auf einem neuen Gebiet: Crowdfunding. Über eine Homepage (www.indiegogo.com) sammelt der Verlag unter dem Motto "Be a Book Rebel – Help Luxbooks" eine bestimmte Summe, die er für die Realisierung seines umfangreichen Herbstprogramms benötigt. Erst, wenn die angepeilte Summe auch tatsächlich erreicht wird, müssen die Unterstützer wirklich zahlen. Also alles oder nichts.
25.000 Euro hat sich luxbooks als Ziel gesetzt – 15.000 Euro für Druckkosten (deren andere Hälfte wird vom Verlag gestemmt), 5.000 Euro für Übersetzungskosten, 5.000 Euro für Werbung und Vertrieb –, 2.000 Euro sind schon erreicht.
Bis zum 23. August haben Freunde und Leser noch Zeit, um Annette Kühn und Christian Lux bei ihrem Vorhaben zu unterstützen, das sind 29 Tage. Stiftungssummen zwischen 10 Dollar ("Be a Book Rebel
Idealist Basic") und 5.000 Dollar ("Be a Book Rebel Che Package") sind möglich, als Belohnung gibt es – neben der Dankbarkeit der Verleger – Postkarten, Buchpakete des neuen Programms, längst
vergriffene Titel u. a. Und ganz nebenbei ließe sich die Frage klären, wie unabhängig Verlage heute noch sein können.
Es wird spannend, ob das Vorhaben gelingt und sich vielleicht sogar Nachahmer finden werden.
Unter den elf zu fördernden Titeln sind:
- Sylvia Plath, Crossing the Water / Über das Wasser. Gedichte. Übersetzt von Judith Zander
- Kenneth Koch, Frischluft. Ausgewählte Gedichte. Übersetzt von Marcus Roloff und Tom Schulz
- G. C. Waldrep, Goldschlägerhaut. Ausgewählte Gedichte. Übersetzt von Ron Winkler
- Jan Skudlarek, Elektrosmog. Gedichte
Hier der Link zur Kampagne auf Indiegogo:
http://www.indiegogo.com/projects/be-a-book-rebel-help-luxbooks
Alexander Schulz
Kommentar schreiben
Boris Schneider (Freitag, 26 Juli 2013 19:12)
Interessantes Konzept! :) Ob 5000 EUR für Übersetzungen reichen? Ich habe da schon von ganz anderen Dimensionen gehört. Aber auf jeden Fall wünsche ich den Betreibern viel Glück. Es ist eine gute Sache!
Meinolf Reul (Samstag, 27 Juli 2013 00:49)
Finde ich auch. - 5.000 Euro sind schon knapp kalkuliert, das ist wahr, aber allen Beteiligten ist sicher vor allem daran gelegen, dass die Bücher erscheinen können, und es sind dann doch eher die Übersetzer, die auf einen Teil ihres Honorar zu verzichten bereit sind und nicht die Druckereien.
Den Glückwünschen schließe ich mich an.
Danke für's Feedback.
Meinolf
Mirko Schnell (Montag, 02 September 2013 11:33)
Übersetzer werden bei dem Verlag eh nicht bezahlt, also sind die 5000 Tacken wohl genug. Ist auch nicht die erste Kampagne, die sie dort machen, gab schon mal eine, glaub ich. Und hat nicht Luxbooks vor Kurzem erst einen Investor gefunden - stand jedenfalls in der F.A.Z. Fragt sich, wo das Geld gelandet ist. Man darf auch dieses mal gespannt sein...