Seels Gedichte erforschen unser Sprechen dort, wo es beginnt: in den Körpern, ihren Verordnungen und Verortungen im Raum. »ich habe mir ihren körper dann einfach / umgebunden wie eine schürze.« Sie gelangen an Grenzen – und erzeugen gerade da eine Präsenz, der man sich schwer entziehen kann.
Daniela Seel
ich kann diese stelle nicht wiederfinden
Gedichte
64 Seiten, Klappenbroschur, € [D] 17,90 | € [A] 18,40
ISBN: 978-3-937445-46-5
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Inhalt:
Das Gedicht als »bewegung im körper des autors, welcher der leser ist«: Daniela Seels hellhörige, präzis gesetzte Texte loten die Bedingungen unseres Sprechens dort aus, wo es beginnt – in den
Körpern, ihren Verordnungen und Verortungen im Raum. Wie mobile sensorische Einheiten beobachten sie die Kontaktstellen zwischen außen und innen, Dressur und Natur, Mensch und Tier, Sprache und
Haut und moderieren zugleich den Austausch, der dort verhandelt wird. Von Zeile zu Zeile, Laut zu Laut spüren sie dem Verlangen nach, der »chirurgie« von Gesten durch Anverwandlung auf die Spur
zu kommen: »ich habe mir ihren körper dann einfach / umgebunden wie eine schürze.« Doch in dem Versuch zu begreifen, was es heißt, »biene zu sein spinne fledermaus« oder soziales Wesen, gelangen
die Texte immer wieder an die Grenzen ihres Sprechens – und erzeugen gerade da eine seltene, dringlich-erregende Präsenz, der man sich schwer entziehen kann. Man will man ohne ihre blitzschnelle
Gegenwärtigkeit, ihr reges Zweifeln nicht mehr weiterlesen.
Friedrich-Hölderlin-Förderpreis 2011
Die Autorin:
Daniela Seel, geboren 1974 in Frankfurt/Main, lebt in Berlin. »ich kann diese stelle nicht wiederfinden« ist ihr erster Gedichtband.