Kritische Ausgabe - Schwarmfinanzierung (Crowdfunding). Ein Selbstversuch

 

Der Hotlist-Blog erscheint heute ausnahmsweise im Gewand eines "Business Angel". Lesen Sie selbst.

 

Pressemitteilung der Kritischen Ausgabe

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen der Presse,


zur Finanzierung ihres im Oktober 2012 erscheinenden Heftes zum Themenschwerpunkt "Geld" beschreitet die Kritische Ausgabe – Zeitschrift für Germanistik & Literatur aus Bonn dieses Mal auch neue Wege und macht – passend zum Heftthema – den 'Selbstversuch Crowdfunding':


Noch bis zum 15. September können Sie die Kritische Ausgabe über startnext.de, das Portal für Kulturcrowdfunding, unterstützen.


Sowohl Geld als auch Literatur sind Mittel, die demselben Zweck dienen: dem Austauschen von Inhalten und der Verständigung über bestimmte Werte. Kann man Worte für bare Münze nehmen? Zerstört Geld soziale Beziehungen? Kann man einen historischen Roman als Kritik am gegenwärtigen Finanzkapitalismus lesen? Diese und andere spannende Fragen sollen im kommenden Themenheft gestellt werden.

Um die Produktion des 23. Heftes der Kritischen Ausgabe sichern zu können, sind wir auf Hilfe unserer Leser und Freunde angewiesen. Denn wir benötigen genau das, was wir uns zum aktuellen Thema auserkoren haben: Geld.

 

So haben wir uns, passend zu den Fragen der kommenden Ausgabe, entschieden, ein Crowdfunding zu starten. Bis zum 15. September 2012 wollen wir die fehlenden 1.000 Euro zur Vorfinanzierung der 23. Ausgabe unserer Zeitschrift sammeln. Das geht bereits mit Beträgen ab 2,50 Euro. Übrigens: Mit einem Beitrag von 5 Euro kann man das kommende Heft subskribieren und erhält es, einen Euro günstiger als nach Erscheinen, frei Haus. Daneben bieten weitere Dankeschöns für Ihren Support nicht nur dem Literaturliebhaber einige Überraschungen.

 

 

Was ist Crowdfunding?

 

Der Begriff "Crowdfunding" stammt, wie könnte es anders sein, aus den diffusen Weiten des Internets. Pionier des Konzepts war Brian Camelio, der bereits im Jahr 2000 die Internetseite Artistshare.com gründete. Bekannt wurde Crowdfunding ab 2008 mit dem Unternehmen Kickstarter. Zu etwa dieser Zeit gelangte das Wort ins Deutsche, zuerst holprig als "Gruppenfinanzierung" übersetzt. Besser trifft es der Begriff "Schwarmfinanzierung", betont dies doch die Dynamik des Internets, die Crowdfunding erst möglich macht: Den Schwarm, eine handelnde, anonyme Menge von Menschen, die sich online bewegen.

 

Nüchtern gesehen ist Crowdfunding eine neue Methode der Kapitalbeschaffung. Allein das ist schon bemerkenswert. Etwas weniger nüchtern gesehen ist Schwarmfinanzierung eine atemberaubende Möglichkeit für Kreative und Fans gemeinsam Projekte zu realisieren und vielleicht das Beste, das Kunst und Literatur seit der Kommerzialisierung des Kulturbetriebes passieren konnte. Aber worum geht es genau? Es geht um die Finanzierung von Projekten abseits des Geldes der Banken. Und das funktioniert so: Ein Projekt stellt sich auf einer einschlägigen Crowdfunding-Seite (in unserem Falle startnext.de) online vor und wirbt um Kapital. Dabei wird die benötigte Summe geschätzt und jedem Nutzer offen gelassen, wie viel Geld er dem Projekt zubringen möchte.

Oft sind dies nur kleinere Summen von ein paar Euro, doch die Masse, der Schwarm, macht die Finanzierung möglich – genauer gesagt wird das Projekt erst gemeinsam finanziert. Der Nutzer, der Rezipient, der Fan wird zum Mäzen 2.0, gemeinsam mit vielen Weiteren. Doch anders als (ganz ganz) früher bei Walther von der Vogelweide geschieht das neue Mäzenentum in der Anonymität des Internets, mit Hilfe moderner Online-Bezahlsysteme in wenigen Sekunden und durch ein paar simple Klicks.


Wir freuen uns auf Ihre Fragen, Anregungen und natürlich Ihre Unterstützung!


URL: http://www.startnext.de/kritische-ausgabe-23

 

Ihre Redaktion der Kritischen Ausgabe



Die Kritische Ausgabe – Zeitschrift für Germanistik & Literatur ist eine literaturkritische Zeitschrift, die 1997 im Umfeld des heutigen Instituts für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Bonn gegründet und 2004 durch ein Online-Magazin ergänzt wurde. Die Kritische Ausgabe wird von einer jungen, ehrenamtlichen Redaktion herausgegeben und richtet sich an eine Leserschaft, die sich für historische und theoretische Hintergründe von Literaturproduktion und -rezeption interessiert. Website: http://www.kritische-ausgabe.de/

 

Der vollständige Artikel (Autor: Dirk Walbrühl) erschien unter dem Titel "Das Geld von uns allen" im Onlinemagazin der KA:

http://www.kritische-ausgabe.de/artikel/das-geld-von-uns-allen

In diesem Posting nicht aufgenommen, aber ebenfalls lesenswert, die Passage: "Kommerziell aber nicht kapitalistisch".

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Kommentare: 1
  • #1

    Thomas (Mittwoch, 13 Mai 2015 11:16)

    Ein sehr informativer Artikel zum Thema Crowdfunding. Mittlerweile greifen ja immer mehr Menschen darauf zurück. Bleibt abzuwarten, wie sich das alles auch in Zukunft noch entwickeln wird.